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Vom Fußball bis zum Waschbecken war alles dabei

„Naturdetektive" des Obst- und Gartenbauvereins sammelten den Unrat säckeweise ein

Illegal entsorgte Abfälle werden im Stadtteil immer mehr zum Ärgernis, weshalb sich am Freitag sogar der Dührener Ortschaftsrat mit dem Thema beschäftigt hat. Nur wenige Stunden später machte sich die Jugendabteilung des Obst- und Gartenbauvereins daran, den gröbsten Unrat aus den hiesigen Grünflächen zu entfernen.
„Das machen wir jedes Jahr mit unseren Kindern", betonte die ehemalige OGV-Vorsitzende Klaudia Nagelpusch, nun mit Ramona Zweigart und Birgit Schwarz verantwortlich für die Jugendarbeit des OGV ist. Die „Naturdetektive", so der Name des Vereinsnachwuchses, trugen allesamt Warnwesten.„Wir sind eine Gelbwesten-Aktion der anderen Art", betonte Vereinskollegin Birgit Schwarz, um keine Verbindung zu der identisch gekleideten französischen Protestbewegungaufkommen zu lassen. Hier gehe es nur darum, die Natur von all jenen Dingen zu befreien, die dort nicht hingehören.
Dabei überraschte nicht nur die Menge des zunächst rund um das Klubhaus aufgeklaubten Wohlstandsmülls, sondern auch bisweilen die Kuriosität der Fundstücke. Unter ihnen waren etliche leere Spirituosenflaschen: „In der Nähe wohnt ein Alkoholiker, der hier immer seine Flachmänner wegwirft", wurde Birgit Schwarz deutlich. Aber auch einige Pfandflaschen und -dosen wurden gefunden. „Die Leute denken wohl nicht an das Geld, das sie bei der Rückgabe der Behältnisse bekommen würden. Aus Bequemlichkeit wird einfach alles weggeworfen." Dies gelte auch am Spielplatz im Seeweg, von wo man losgezogen war, genauso wie in den Kelterwiesen oder am Förstel, wo der Pendlerparkplatz gegenüber der Autobahnauffahrt das Ziel der, Reinigungstruppe war.
Die bestand diesmal nur aus fünf Kindern und Jugendlichen: „Bei der letzten Aktion haben wir 15 Kinder gehabt, aufgrund des schlechten Wetters sind es jetzt eben weniger", erklärte Birgit Schwarz. Auch in kleiner Gruppe wurde fleißig gesammelt und jeder noch so kleine Abfallkrümel mit einem Stock aufgeklaubt, an dessen Ende eine Metallspitze montiert war. Diese half allerdings bei einem massiven Waschbecken, das neben einem Altkleidercontainer im Augrund abgelegt worden war, recht wenig. Mit vereinten Kräften hievten es die Müllsammler in das Bereitschaftsfahrzeug des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes, das dieser zur Verfügung gestellt hatte.
Einige Abfälle kamen aber auch zurück zum Absender, wie beispielsweise Verpackungsmaterial von Dachflächenfenstern. Dieses war hinter zwei Neubauten in der Karlsruher Straße aufgetürmt und von den Windböen der letzten Tage in der Umgebung verteilt worden. Allerdings fand sich auch Sinnvolles und noch Nutzbares. Der zwölfjährige Mika fischte einen tadellos erhaltenen Fußball aus einem Gebüsch - quasi als Belohnung für drei Stunden ehrenamtliches Müllsammeln.
Zurück im OGV-Clubheim spendierte der Vorsitzende Alexander Brehm reichlich Schaumküsse und hofft schon jetzt, dass sich wieder mehr Kinder und Jugendliche an der nächsten Müllsammelaktion beteiligen.
Bericht: Alexander Becker RNZ


 

 Die Warnwesten wurden von der Firma Stick & Druck Sinsheim gesponsort. Hier noch drei Bilder der Sammelaktion. Im Vereinsheim wurde dann noch ein Mittagsessen in Form von Pizza genossen.

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